Bisher hatte ich hier still mitgelesen, nun melde ich mich auch zu Wort. Einige Beweggründe für diese Umstellung verstehe ich – einiges bereitet mir aber "Bauchschmerzen" und ich kann den kritischen Stimmen absolut beipflichten. Mit meinem Post hier teile ich lediglich (ergänzende) Gedanken.
Für uns war die Möglichkeit des Self-Hostings mitunter der Grund, warum wir uns vor einigen Jahren für ChurchTools entschieden hatten. Auf dem Markt gibt es viele gute Church Management Tools – das Self-Hosting war/ist aber ein Alleinstellungsmerkmal von ChurchTools - jedenfalls in der Liga.
Ich wage mal zu behaupten, dass ein Grossteil der Self-Hosting-Kunden noch aus Zeiten der Community Edition (v2.x) stammt und gerade diese Gruppe heute auch die meisten Supportaufwände generiert. Bestellt aber heute jemand ChurchTools in der Self-Hosting-Variante (was ja gar nicht mehr offensichtlich geht), sind das wohl eher Profis, die explizit nachfragen und was vom Handwerk verstehen bzw. auch ein Anliegen zum Thema Datenschutz/Datensicherheit haben. Die Installation erfolgt dann nicht auf einem gewöhnlichen Webspace. Die technischen Anforderungen umzusetzen, liegt vollumfänglich in der Verantwortung des Self-Hosters und für Support bzgl. der Installation könnte ggf. auch eine Gebühr erhoben werden. Die grossen Anbieter machen es vor: Im Umfeld von Enterprises sind On-Premise-Lösungen nicht wegzudenken.
Dann gibt es eine weitere Hürde: Für einige Kirchgemeinden könnte nun ChurchTools als Option entfallen, weil Daten mit Behörden ausgetauscht werden und diese wiederum ein Self-Hosting erfordern (Thema Datenstandort).
Idee (wurde oben schon mal erwähnt): Warum für ChurchTools nicht ein offizielles Docker Image anbieten, womit die Konfigurationsparameter direkt von ChurchTools beeinflusst werden können?
Insgesamt habe ich mich nun aber bereits darauf eingestellt, dass ChurchTools in die zentrale Cloud geht. Ich schätze auch den verantwortungsbewussten Umgang von ChurchTools zum Thema Datenschutz.
Dann möchte ich auch kurz auf die Sache bzgl. Domain eingehen. Für mich ist es wichtig, die eigene Domain weiterhin zu nutzen, nach Möglichkeit natürlich ohne Proxy (Nachteile wurden genannt).
In meiner Gemeinde stellen wir alle Applikationen je unter einer eigenen Sub-Domain zur Verfügung. Dazu folgende Anmerkungen aus der Praxis:
Es entsteht ein einheitliches Bild (Branding).
Das Muster
xyz.meinegemeinde.com ist einprägsam. Ja, die Leute tippen auch heute noch Domains "von Hand" ein.
Heute ist man sensibler geworden und gerade kritische Personen schauen genauer hin. Beispiel: Würde mich eine Bank fürs Login zum E-Banking auf eine externe URL weiterleiten, wäre ich erstmal kritisch. Vielleicht ist der Vergleich zu extrem - aber bei ChurchTools geht es immerhin um die zentrale Drehscheibe aller Personendaten.
So würde ich mir also auch eine direkte Implementierung inkl. Bezug des SSL-Zertifikats wünschen. Meiner Ansicht nach könnte dies auf Sub-Domains beschränkt werden, sodass ein einfacher CNAME-Eintrag ausreicht. Als Beispiel: Die Church Online Platform macht vor, wie einfach dies für den Benutzer geht - sogar kostenlos. Apropos "kostenlos": Ich wäre bei ChurchTools sogar dazu bereit, einen kostenpflichtigen Lizenzzusatz für die eigene Domain zu bezahlen. 😉
@milux du hast dich mit deinem Anliegen an den Support gewendet? Gibt es neue Erkenntnisse daraus?